FOTO: © Gordon Welters/laif

Ophelia’s Got Talent

Das sagt der/die Veranstalter:in:
„Übergieße dich mit Wasser: so sollst du dem Universum ein Brunnen sein.” (Kenneth Anger)

In der Dämmerung des „Age of Aquarius“ – einer Zeit, die den Übergang von technologischen Innovationen hin zu humanitären Anliegen und kollektiver Verantwortung markiert – steigen die Geschichten von Ophelias Erbinnen unaufhaltsam an die Oberfläche.

Auf dem nassen Terrain der Bühne wird das „Ophelia-Sein“ trainiert: Die Verkörperung der sie umgebenden Gesetzmäßigkeiten und die bewusste Erfüllung fremder Fantasien sind Teil eines ambivalenten Spiels, dessen Meisterin sie ist. Die Geschichten ihrer Vorfahrinnen – Leda, Melusine, Undine, die Nymphen, Nereiden und Sirenen – prägen bis heute die Biografien. Sie sind exzellente Tänzerinnen, die Musik lieben und Menschen ins Wasser locken, in die Tiefe ziehen und sie dort in den Spiegel der Venus blicken lassen. Doch der wahre Ort ihrer Bedeutung bleibt verborgen, versunken in der Dunkelheit. Nur durch den Prozess der Verwesung gelangen ihre Körper an die Oberfläche, treiben dort, bis man sie entdeckt – oder bis sie zerfallen und eins werden mit der Natur.

Wasser ist das Element der Anpassung und zugleich Symbol für Ausdehnung – eine endlose, ewige, unauflösbare Einheit mit der Außenwelt. Weiblichkeit wurde ikonografisch oft mit Wasser assoziiert, aber auch mit dem Tod: Der spiegelglatte Teich steht für die Domestizierung weiblicher Subjektivität, der Schaum auf dem Meer für ihre Auflösung, der Fischschwanz für ihre aberkannte Sexualität.

In einer ozeanischen Landschaft voller kulturgeschichtlicher Referenzen an Wasserwesen und ertrunkene Unbekannte geht es nicht allein darum, den prekären Umständen einer von klimakatastrophalen Szenarien geprägten Gegenwart zu entkommen. Vielmehr spekuliert diese Welt auf neue Lebensformen, die diese Bedingungen in sich aufnehmen, transformieren und sich als neue Wesen manifestieren.

Fluktuation, Reflexion, Reproduktion, Heilung und Gewalt: In Florentina Holzingers neuer Arbeit an der Volksbühne widmet sich ein multidisziplinäres Ensemble aus mehreren Generationen einer physischen Studie zur Psychologie des Wassers im 21. Jahrhundert.

Hinweis

Wir empfehlen ein Mindestalter von 18 Jahren für den Besuch der Aufführung.

Triggerwarning

Bitte beachten Sie: Die Show Ophelia’s Got Talent beinhaltet

Selbstverletzende Handlungen

Blut

Nadeln

Stroboskop-Effekte

Explizite Darstellung oder Beschreibung körperlicher oder sexualisierter Gewalt

Management & Internationale Distribution: neon lobster – Katharina Wallisch & Giulia Messia

Eine Produktion der Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz und Spirit in Koproduktion mit Productiehuis Theater Rotterdam, Tanzquartier Wien, Arsenic Lausanne, asphalt Festival, Gessnerallee Zürich, Kampnagel Internationales Sommerfestival und DE SINGEL Antwerpen.

Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien sowie dem Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur.

Mit herzlichem Dank an das RambaZamba Theater

Location

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Linienstraße 227 10178 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!