Werke von Elizabeth Maconchy, William Walton und Edward Elgar
Ungefähr in der Mitte Englands befinden sich die Ortschaften Worcester und Lapworth, die nur durch knapp 50 Kilometer links zu befahrender Straße getrennt werden. In Worcester wurde Edward Elgar geboren. Und in Lapworth kam der Dirigent Jonathan Darlington zur Welt. Wie passend, dass Darlington mit Elgars großartigen Enigma-Variationen zu uns ins ehemalige Königreich Hannover anreist. Warmherzig, lyrisch, witzig — und am Ende hymnisch: Die Enigma-Variationen gehören zum originellsten Repertoire des späten 19. Jahrhunderts. Eine Freude für alle Zuhörenden, ein Fest für das Orchester. Mit Elizabeth Maconchy, die aus der Nähe von London stammte, und William Walton aus dem weiter nördlichen Oldham bringt Darlington gleich zwei weitere komponierende Landsleute an seiner Seite mit.
Der Schaffenskatalog von Elizabeth Maconchy ist reichhaltig. Sie komponierte Opern für Kinder und Erwachsene, Solo-Konzerte, ganze 13 Streichquartette — und Orchesterwerke, darunter das 1951 entstandene Nocturne, das wie eine Bruckner-Sinfonie beginnt: Liegeflächen, darüber kreisende Begleitmotive, klagende Laute. Spannende, breitangelegte Orchestermusik! Das Konzert für Viola und Orchester von William Walton gehört zu den beliebtesten Bratschenkonzerten überhaupt. Ganz ähnlich wie das Nocturne von Maconchy hebt das Stück mit einem Halbton an, elegisch, zunächst skeptisch. Nach wenigen Momenten kommt die Solo-Bratsche dazu und berichtet uns Näheres zum aktuellen Gefühlszustand. Noch zurückhaltend, ohne Heftigkeiten. Ganz die feine englische Art eben.