Bande á Part – Tanzbare Veranstaltung für Außenseiter eröffnet die Saison 2025/26. Der Auftakt erfolgt am 23. September 2025 in der vertrauten Oase, unserem Gestaltungsfreiraum in Berlin-Mitte: im Eschschloraque Rümschrümp im Haus Schwarzenberg.
Auch im 14. Jahr der Veranstaltungsreihe bleibt die Bühne ein kaleidoskopischer Schauplatz: Von zeitgenössischer Choreografie bis zu publikumsnahen Interaktionen entfaltet sich eine geheimnisvolle Spur von Bewegungs- und Performance-Genres. Performer*innen abseits der Mainstream-Logik nutzen und bereichern den künstlerischen Spielraum der freien Entfaltung, den die Bühne im Eschschloraque darstellt, ohne starre Genres oder Definitionen zu diktierten.
Die Spielzeit 2025/26 bietet einen dynamischen Raum für Abenteuer, Begegnungen und Perspektivwechsel. In dieser Saison vereinen sich Experimente, Dialoge mit dem Publikum und mutige künstlerische Stimmen zu einem mannigfaltigen Panorama bewegter Kunst. Diese besondere Plattform schafft Verständigung jenseits von Sprache und bietet Räume der Selbstbestimmung, des Ausdrucks und der Gemeinschaft.
Eine Saison voller Neugier, erlebnishungriger Offenheit und außergewöhnlicher Momente erwartet uns – willkommen zurück zu Hause!
Zum Auftakt:
“Vorübergehende Lösungen um das Verlorene zu benennen (Provisional solutions to name the irrecoverable)”
Performance: NAIA URRESTI
Direction: J. RENÉ GUERRA
ÜBER die P E R F O R M A N C E
Wie verändern die Erfahrungen von Vertreibung den Körper und die Stimme? Wie werden Begriffe wie "Heimat", "Zerbrechlichkeit" und "Zugehörigkeit" neu definiert? Auf welche Weise kann ein tanzender Körper die Fragmentierung der Identität ausdrücken? ‚Vorübergehende Lösungen um das Verlorene zu benennen' ist eine performative Erkundung der Fragilität, die dem Körper nach einer Vertreibung innewohnt. Bewegung und Sprache werden als „territories of adaptation“ verstanden, die von der Müdigkeit geprägt sind, Welt neu zu erlernen und eine Identität in ständiger Spannung zu rekonstruieren. Zwischen Gesten, Erinnerungen und fragmentierten Sprachen fragt die Arbeit, wie das, was verloren gegangen und das, was übrig geblieben ist, bewohnt werden kann.
Die Performance stellt einen Dialog zwischen dem Poetisch-Fiktionalen und dem Dokumentarischen her, wobei sie von persönlichen Erfahrungen der Darstellerinnen ausgeht. Darstellerinnen: zwei venezolanische Frauen, Exilantinnen, Dissidentinnen; eine neurodiverse Tänzerin (Naia Urresti) und eine lesbische Schriftstellerin und Regisseurin (J. René Guerra).
In diesem Sinne ist die Art, den Raum zu bewohnen, die Art, sich zu bewegen und zu tanzen selbst ein Narrativ des Exils. Sie fungiert als ein Feld der Äußerung gegen die aggressive Logik des venezolanischen zivil-militärischen Regimes und zeigt die physischen und psychischen Auswirkungen, die ein Körper ertragen kann, wenn er versucht, die staatliche Gewalt und die anschließende Entwurzelung auszuhalten. Mit dieser Arbeit soll das Publikum einen subtilen Protest bezeugen, in dem der Körper in seiner Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit ein Territorium des Kampfes und Widerstands gegen Machtsysteme präsentiert.
Website: https://naiaurresti.com
Instagram: https://www.instagram.com/naiaurresti/
Youtube: https://www.youtube.com/@naiaurresti5823
Instagram: https://www.instagram.com/jreneguerra/
Interview: https://www.youtube.com/watch?v=RZwC3jFKld0
Preisinformation:
8-10€