FOTO: © Walter Dahn, Ohne Titel, Detail, 1987 Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Graphische Gesellschaft zu Berlin / Dietmar Katz © Walter Dahn, Courtesy the artist and Sprüth Magers

YES TO ALL. Die Schenkung Paul Maenz Gerd de Vries für das Kupferstichkabinett

Das sagt der/die Veranstalter:in:

„Yes to all“ – „Ja, wir nehmen alles“, damit haben das Kupferstichkabinett und die Graphische Gesellschaft zu Berlin, die Freunde des Kupferstichkabinetts, in den letzten beiden Jahren begeistert und dankbar eine großzügige Schenkung der beiden ehemaligen Kölner Galeristen Paul Maenz und Gerd de Vries angenommen. Rund 900 Arbeiten auf Papier, beginnend in den 1960er Jahren und bis in die unmittelbare Gegenwart reichend, wurden dem Museum übergeben. Nun wird das bürgerschaftliche Engagement der beiden Schenker mit der Ausstellung „YES TO ALL“ gewürdigt.

Die Ausstellung umfasst eine Auswahl von 200 Werken, darunter Zeichnungen, Skizzen, druckgraphische Mappenwerke, Collagen, Poster, Briefe und Postkarten und orientiert sich dabei an den Schwerpunkten der Schenkung.

Schreibsysteme

Der Ausstellungsrundgang beginnt mit einem Kapitel zu sprachbasierten Arbeiten der konzeptuellen Kunst der 1960er und 1970er Jahre. Sie bildete den Ausgangspunkt für die 1970 einsetzende Galerietätigkeit von Paul Maenz und Gerd de Vries und ist in der Schenkung entsprechend umfangreich vertreten. In der Ausstellung „YES TO ALL“ werden Papierarbeiten von Art & Language, Robert Barry, Hanne Darboven, Hans Haacke, Joseph Kosuth und Marthe Wéry zu sehen sein, die mit Saâdane Afif um eine zeitgenössische konzeptuelle Position ergänzt werden.

Hans-Peter Feldmanns ganz gewöhnliche Bilder

Mit der Schenkung sind nahezu die gesamten Editionen von Hans Peter-Feldmann in die Sammlung des Kupferstichkabinetts gelangt, sodass diesem Künstler ein eigenes Kapitel in der Ausstellung gewidmet wird. Die ab 1968 entstandenen Hefte und Broschüren mit Bildern von Alltagsgegenständen und -situationen werden gezeigt, wie auch Feldmanns handkolorierte Fotokopien von Bildern Alter Meister und eine Auswahl seiner Poster, Bücher und Postkarten-Serien. Ein wahrer Strom an Bildern, die zwischen Trivialität und Hochkunst oszillieren, erwartet die Besucher*innen.

Giulio Paolini & die italienische Transavanguardia

Der Ausstellungsrundgang setzt sich mit Giulio Paolini fort, einem Vertreter der konzeptuellen Kunst und Arte Povera in Italien, der zugleich den Übergang zur subjektiven und expressiven Kunst der italienischen Transavantguardia markiert. Diese Strömung ist durch Werke von Sandro Chia, Francesco Clemente, Enzo Cucchi und Salvo repräsentiert.

Die Neuen Wilden

Das deutsche Pendant zur expressiven Kunst Italiens findet sich in der Malerei der Neuen Wilden. Maenz und de Vries engagierten sich vor allem für die Kölner Künstler der „Mülheimer Freiheit“, darunter Peter Bömmels, Walter Dahn und Jiří Georg Dokoupil, deren Zeichnungen und Druckgraphiken in großer Anzahl in der Schenkung und damit auch in der Ausstellung vorhanden sind. Mit Martin Disler und Anselm Kiefer werden auch unabhängig von der „Mülheimer Freiheit“ agierende Künstler der expressiven Kunst ausgestellt.

Vielstimmig und international in Vergangenheit und Gegenwart

Die Ausstellung spiegelt ein breites Spektrum an teilweise gegenläufigen künstlerischen Tendenzen wider, welche die Kunst des späten 20. Jahrhunderts geprägt haben und bis in die Gegenwart fortwirken. So wird die westlich geprägte Kunstgeschichte erfahrbar als ein vielstimmiges, internationales Geflecht, das verschiedene zeitliche Ebenen durchdringt.

Künstler*innen der Ausstellung

Saâdane Afif, Art & Language, Francesco Barocco, Robert Barry, Peter Bömmels, Monica Bonvicini, Sandro Chia, Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Walter Dahn, Hanne Darboven, Martin Disler, Jiří Georg Dokoupil, Hans-Peter Feldmann, Hans Haacke, Anselm Kiefer, Joseph Kosuth, Jonathan Monk,  Bruce Nauman, Giulio Paolini, Thomas Ruff, Salvo, Thomas Schütte, Marthe Wéry u.v.m.

Publikation

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, der großzügig von der Hollweg Stiftung, Bremen, gefördert wird.

Ausstellungs- und Katalogkonzept: Dr. Jenny Graser, 2020–2024 Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin

Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin

Preisinformation:

Regulär 8,00€, ermäßigt 4,00€; für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 kostenfreier Eintritt.

Location

Kupferstichkabinett Johanna und Eduard Arnhold Platz 10785 Berlin

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