Melanie Jame Wolf: The Right to Change Your Mind: Working with autobiography in performance

In the organizer's words:
Dieser Workshop unter der Leitung der Künstlerin Melanie Jame Wolf im Rahmen von MIRA FUCHS (a reprise) richtet sich an Künstler*innen, die Arbeiten auf der Grundlage ihres eigenen biografischen Materials und ihrer eigenen Geschichten geschaffen haben oder dabei sind zu entwickeln.

Künstler*innen beginnen oft damit, eigene Arbeiten zu schaffen, indem sie auf ihre persönliche Biografie zurückgreifen. Von Institutionen, Mentor*innen, Lehrer*innen, Produzent*innen und Kolleg*innen werden sie dazu ermutigt, „ihre Geschichte zu erzählen“ oder „aus dem zu sprechen, was sie wissen“. Für Menschen mit marginalisierten Hintergründen und Erfahrungen kann die Schaffung solcher Werke mehr Plattformen und Möglichkeiten für ihre Arbeit bieten. Der Markt für persönliche Biografien schafft jedoch auch Verletzlichkeiten für Künstler*innen, da diese Geschichten öffentlich werden. Zu diesen Verletzlichkeiten können gehören: die Präsentation von Soloarbeiten vor einem Publikum, das sich stark von dem eigenen unterscheidet, die Aufforderung, über Lebenserfahrungen und politische Fragen zu sprechen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, die Boulevardisierung der eigenen Biografie durch die Presseabteilungen von Theatern und Veranstaltungsorten, das Unverständnis der Presse und Institutionen dafür, dass eine marginalisierte Erfahrung nicht unbedingt eine traumatische Erfahrung ist, und die Hervorhebung der persönlichen Geschichte gegenüber dem Gesamtwerk eines Künstlers.

Was bietet der Workshop?

Der Workshop konzentriert sich auf die Arbeit mit der Persona und die Fiktionalisierung des Selbst als Methode zur Erstellung autobiografischen Materials. Er schafft einen Raum, um die Verletzlichkeit und das Unbehagen zu reflektieren, die mit der Präsentation vor Publikum auf der Bühne und in Vorträgen einhergehen, und hilft den Teilnehmenden, persönliche Grenzen in Bezug auf ihre Arbeit zu erkennen. Es soll auch ein Gefühl der Berechtigung und Handlungsfähigkeit entwickelt werden, um diese Grenzen bei Bedarf im Laufe der Zeit nach Belieben zu verschieben. Ziel ist es, Künstler*innen ein praktisches Instrumentarium an die Hand zu geben, mit dem sie den Wert und die Handlungsfähigkeit ihrer Lebensgeschichten als Material für ihre Karriere erkennen und schützen können.

Location

Sophiensæle Sophienstraße 18 10178 Berlin

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